„Die Stimmung im Herzen bestimmt die Melodie des Lebens!“
Zeit meines Lebens bin ich dazu verurteilt, an meine Vergangenheit zu denken. Eine Vergangenheit, die selten schön, dafür häufig unschön war. Daran zu denken, tut sehr oft weh.
Immer wieder hört man Menschen sagen, wie schön war meine Jugend. Gerne würde ich sie noch einmal erleben.
Dies kann ich nicht sagen. Eigentlich im Gegenteil. Ich möchte meine Jugend nicht noch einmal erleben müssen. Dies wäre die Hölle für mich.
Manche Menschen behaupten, dass man wiedergeboren wird. Dazu kann ich nur sagen, hoffentlich nicht.
Dann müsste ich Angst haben, noch einmal solche Dinge, die ich erlebt habe, zu erleben.
Wie schön ist, oder kann eine Jugend sein? Jeder empfindet es anders. Was für den einen schlecht oder unschön ist, ist für den andern schön, oder
noch schön. Wo beginnt die Unschönheit einer Jugend? Wo hört sie auf? Was ist eigentlich die Jugend?
Manchen Menschen wird die Jugend von vornherein genommen. Vielen wird dies unverständlich sein. Wie kann man einem die Jugend nehmen?
Doch dazu kann ich nur sagen, dies geht ganz einfach.
Nun stellen sie mir die Frage, wie es eigentlich geht, dass man einem die Kindheit nimmt. Doch dazu muss ich leider sagen, dass dies bei jedem Menschen anders funktioniert. Doch wie man mir meine Kindheit genommen hat, ........ nun lassen sie mich erzählen und hören sie gut zu!
Kindergarten. Kindergarten. Kindergarten?
Was ist ein Kindergarten? Ein Ort an die kleinen Kinder....... Ja was machen dort kleine Kinder? Spielen, lernen? Oder beides?
Jedenfalls sind an diesem Ort Kinder, in einem Alter von drei bis sechs Jahren. War ich dort?
Laut Fotographien anscheinend ja. Aber war ich wirklich dort? Ich kann nicht mit Sicherheit ja und auch nicht nein sagen. Meine Erinnerung daran ist erloschen. Sie ist fort.
Warum nur? Warum kann eine Erinnerung an eine Sache oder gar Zeit erloschen sein? Oder ist nicht erloschen sondern nur nach unten oder hinten geschoben? Gibt es einen Grund dafür, dass man als Mensch solche Erinnerungen verdrängt?
Ja das ist das richtige Wort. Meine Erinnerungen sind von mir verdrängt worden. Doch warum habe ich sie verdrängt?
Sicher gibt es Gründe warum ein Mensch irgendwelche Erinnerungen verdrängt, um sich an diese nicht mehr zu erinnern.
Doch welchen Grund soll es bei mir geben? Habe ich überhaupt einen Grund meine Erinnerungen zu verdrängen?
Wenn immer ich versuche, meine Erinnerung an diese Vergangenheit in mein Gehirn zurück zu holen verursacht dies Trauer. Trauer über was?
Mann, ich stelle eine Frage nach der anderen. Aber bin ich nicht berechtigt Fragen zu stellen? Habe ich nicht das Recht meine Erinnerung zurück zu erhalten?
Manchmal sagt man sich, wozu will ich wissen, was ich als Kleinkind gemacht habe. Und doch ist es so. Ich will die Wahrheit wissen. Welche Wahrheit will ich denn wissen? Gibt es eine Wahrheit über mein Leben?
Oder existiert die angebliche Wahrheit nur in meiner Phantasie?
Doch wenn sie eine Phantasie ist, woher habe ich sie?
Also muss ich zu dem Schluss kommen, dass es doch auch für mich eine Erinnerung an die Kindheit geben muss. Eine Kindheit wie immer sie auch ausgesehen haben mag.
Doch ist es mein Recht, auf biegen und brechen die Wahrheit oder die Erinnerung an meine Kindheit zu erfahren? Und wer wird sie mir zurück geben? Kann ich von irgendeinem Menschen
verlangen mir meine Kindheit, sprich meine Erinnerung, wieder zurück zu geben?
Doch was ist wenn ich durch diese Erinnerung einem anderen schade? Habe ich nicht dann trotzdem das Recht meine Erinnerung zurück zu erhalten?
Doch diese Frage zu stellen ist im Moment zu früh. Denn ob ich jemanden überhaupt damit schade, kann also derzeit nicht gesagt werden.
Und somit habe ich nicht nur das Recht, sondern auch die Schuldigkeit über meine Kindheit die Wahrheit, die volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu erfahren.
Doch wen kann man nach solchen Dingen fragen?
Logische Antwort: DIE ELTERN!
Doch was, wenn die eigenen Eltern einem sagen, dass es nichts Besonderes in der Kindheit gab, das es wert wäre, diese Kindheit aus seinem Gedächtnis zu verdrängen. Wenn sie sogar mit Wutausbrüchen auf solch eine Frage reagieren.
Ist es ein normales Verhalten der Eltern, dass sie so reagieren?
Ist es nicht eher verständlicher, wenn nichts besonders vorgefallen wäre, dass sie dann Sorgenvoll oder ängstlich reagieren würden? Vielleicht weil sie sich Sorgen um den einzigen leiblichen Sohn machen?
Nein hier haben sie sauer reagiert. Warum denn nur?
muss dann in mir nicht das Gefühl geweckt werden, dass sie etwas zu verbergen haben? Etwas was für sie beschämend wäre? Oder etwas, was für alle beteiligten einen Abstieg bedeuten würde?
Warum kann oder will man mir nicht die volle Wahrheit sagen? Oder gibt es wirklich keine volle Wahrheit?
Doch wo sind all diese Jahre geblieben?
Mein Großvater lebte damals in unserer Wohnung mit uns zusammen. So jedenfalls hieß es. Es saß im Rollstuhl.
Einem Rollstuhl, so richtig altertümlich. Woher ich das weiß? Ganz einfach. Es gab Photos darüber. Photos, die den Beweis erbringen, dass er bei uns gelebt hatte. Doch wo in meinen Gehirnwindungen ist dies gespeichert. Irgendjemand muss meine Festplatte gelöscht haben. Ist dies unwiederbringlich gelöscht? Oder kann man dies Daten wieder zurück holen? Wenn ja, dann sage mir mal jemand wie das gehen soll. Denn ich möchte diese Daten wieder in meinem Gehirn haben. Ich möchte mich an alles, was diesen Mann betraf oder betrifft wieder erinnern. Ich möchte wissen wer oder was er war. Nicht immer nur aus Erzählungen. Nein ich möchte sein Gesicht vor mir sehen. Ich will mich an ihn erinnern.
Schließlich war er ein Teil meines Lebens. Und deshalb habe ich das Recht, sein Gesicht seine Gestalt und alles was ihn betrifft in Erinnerung zu behalten.
Auch wenn es eine schreckliche Vergangenheit war, so möchte ich alles tun um diese Erinnerung zurück zu erhalten. Denn das ist es, was mich ausmacht. Was meine Persönlichkeit gestaltet. Ich will es wissen. Denn Wissen ist Macht. Und ich will
die Macht haben alles zu wissen.
Genauso was den Kindergarten betrifft. Ich will wissen wie es ist, in einem Kindergarten zu sein. Ich will nicht nur aus Erzählungen hören, wie schön es ist ein Kind zu sein. Nein ich will es wissen, will es am eigenen Leib spüren, wie es ist ein Kind zu sein.
In unserem Ort gab es einmal eine Kurklinik. Sie war nicht direkt im Ort, sondern sie lag mehr am Rande vom Ort. Es waren relativ sehr alte Gebäude. Man ging durch ein Portal einen langen Weg entlang, an dessen oberen Ende eine Art Kreis angelegt war. Inmitten diesem Kreis, war ein Blumenbeet in runder Form angelegt. Dann ging es einige Stufen nach oben. Rechts und links vor dem Eingang war eine Art Veranda angelegt. Hier standen immer Liegestühle. Sowohl im Sommer wie auch im Winter.
Wenn man den Weg zum Haupthaus hinauf ging, lag linker Hand eine alte Holzhütte. Auch an dieser Holzhütte, die von den Ausmaßen eher ein Haus war, war auch eine Veranda angelegt. Auch hier standen das ganze Jahr über Liegestühle. Ich kann
mich noch erinnern, dass hier immer viele Kinder in der Mittagszeit lagen und die frische Luft genossen. Ob sie wirklich die Luft genossen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber ich stellte mir dies vor. Vor allem im Winter, wenn man total eingehüllt in Decken und nur der Kopf der Kälte ausgesetzt war. Dies musste schon ein herrliches Gefühl gewesen sein. Man lag da in dieser Kälte und hatte doch dadurch, dass man in Decken gehüllt dalag, schön warm.
Auf der rechten Seite dieses Weges stand ein sehr hohes Haus. Nun für hiesige Verhältnisse ein riesiges Haus. Es hatte, glaube ich, sechs bis sieben Etagen. Natürlich für einen Großstädter, war dies noch nicht besonders hoch. Doch für unsere Verhältnisse schon. Denn in unserem Ort waren ansonsten die Häuser vielleicht drei Etagen hoch und nicht höher.
In diesem Gebäude waren die Wohnungen der Bediensteten dieser Kurklinik. Also Krankenschwestern usw.
Hinter dem Hauptgebäude waren Plätze angelegt, für verschiedene Sportarten.
Diese Kurklinik war in erster Linie für Kinder, die Bettnässer waren. Doch dies wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesagt. Denn vielen Menschen war es peinlich über so etwas zu reden. Mir ist zwar nicht klar, warum so etwas peinlich sein soll. Denn die Kinder machen dies bestimmt nicht aus Spaß an der Freude, dass sie ins Bett machten.
Ich habe diese Kinder immer beneidet. Sie wurden umsorgt und gehätschelt. Ich kann mich nie daran erinnern, dass diese Kinder von den Krankenschwestern ein böses Wort darüber gehört haben, dass sie Bettnässer sind. Im Gegenteil. Man hat immer in Ruhe mit ihnen über dieses Problem gesprochen.
Nicht so bei mir. Meine Erinnerung sagt mir, dass ich auch ein Bettnässer war. Doch das, was ich erleben musste, war alles andere als schön.
Irgendwie hat es mein Vater anscheinend in der Nacht mitbekommen, wenn ich wieder einmal ins Bett gemacht hatte. Die Tracht Prügel, die ich dann jedes Mal bekommen habe, konnte sich sehen lassen.
Er meinte dann immer, dass ich dies mit voller Absicht tun würde. Und er würde mir schon lehren, dies zu unterlassen.
Später einmal fragte ich meine Mutter, um genauer zu sein heute fragte ich meine Mutter, aus was für einen Grund ich Bettnässer war und wie lange. Sie sagte mir, dass es keinen triftigen Grund gab, warum ich eingenässt habe. Und ich sei nicht besonders lange ein Bettnässer gewesen. Nur bis zum sechsten Lebensjahr.
Doch dies kann irgendwo nicht stimmen. Denn ich habe an die ersten sechs Jahre in meinem Leben keinerlei Erinnerung. Wie ich vorher beschrieben habe.
Außerdem kann ich mich daran erinnern, dass ich bereits in der Schule war, und immer noch eingenässt habe. Denn meine Großmutter sagte einmal zu meiner Mutter, dass sie doch die nasse Wäsche einfach aus dem Fenster hängen solle, damit meine Schulkameraden dies sehen könnten. Dies würde nicht ohne folgen bleiben, da dies mir bestimmt peinlich sei.
Dass dem nicht so war, hat sich schnell herausgestellt. Denn ich nässte immer noch ein.
Heute ist mir klar, dass ich dies nicht ohne Grund getan habe. Irgendetwas hat mich veranlasst, dies zu tun.
Doch was es auch immer gewesen sein mag, meine Eltern haben mich damals nicht verstanden. Das einzige was ich immer erhielt, waren Prügel, Ermahnungen und Flüche. Ja man hat immer wieder über mich geflucht.
Ich sei eine faule Sau und deshalb aus purer Faulheit würde ich lieber ins Bett machen, als aufzustehen und aufs Klo zu gehen.
So oft ich auch beteuerte, von diesem Vorgang nichts zu bemerken, man glaubte mir nicht. Immer war ich nur zu faul. Die Schimpfworte die man mir an den Kopf knallte, kann man hier gar nicht wiedergeben. Denn man muss sich für meine Eltern schämen, was sie so einem Kind alles an den Kopf geworfen haben.
Wenn meine Eltern meinten, dass es für mich
angenehm war, völlig durchnässt auf zu wachen, dann lagen sie schief. Es war für mich wirklich nicht angenehm, wenn ich am Morgen bemerkte, dass ich wieder völlig nass war.
Nicht, dass ich mich geschämt habe, es war eher unangenehm für mich. Oft habe ich mich gefragt, warum das so ist. Ich verstand die Welt nicht.
Warum passierte es immer wieder mir. Das zu begreifen, war nicht einfach. Wie oft hatte ich mir gewünscht, dass mir einmal einer erklärt, warum dies so ist. Doch keiner machte sich die Mühe, sich mit mir darüber zu unterhalten. Stattdessen erhielt man Prügel und Schimpfe. Ich konnte doch nichts dafür. Und dadurch stieg mein Unverständnis immer mehr an.
Nicht nur mein Unverständnis stieg an, nein auch die Ängste. Angst am Morgen wieder aufzuwachen und zu bemerken, dass man nass ist. Und dann, tja dann bekam man wieder Prügel.
Wie viel und wie oft ich deswegen Prügel bekam, ich weiß es nicht mehr. Es war jedenfalls so viele, das es sich nicht gelohnt hatte alle zu zählen. Ich wäre mit dem zählen bestimmt nicht nach
gekommen.
Doch nicht nur Angst und Unverständnis allein machten sich in meinem Kopf breit, sondern auch Hass.
Ja irgendwo machte sich sogar Hass in meinem Herzen breit. Hass auf meine Eltern, auf alles. Doch ich war nicht fähig, diesen Hass los zulassen. Denn ich hatte oft genug bemerkt, dass Widerspruch gegen meine Eltern nur deren Hass geschürt hatte und sie dann erst recht mich verprügelten.
Widerspruch war in unserer Familie nicht erlaubt.
Es gab zwei Gesetze in unserer Familie. Erstens, der Vater hatte immer recht und zweitens sollte der Vater mal unrecht haben, so tritt automatisch erstens wieder ein.
Nicht dass ich so gedacht habe. Nein dies wurde mir so in etwa klargemacht. Keiner außer den Eltern hatte recht.
Schon damals wusste man, dass wenn ein Kind
ins Bett macht, dass es wahrscheinlich ein psychischen Schaden hat. Und dadurch, dass in diesem Ort sogar eine Klinik für solche Kinder vorhanden war, hat die Meinung meiner Eltern nicht geändert.
Oft habe ich überlegt, wie es wäre, wenn ich in diese Klinik dürfte. Ich habe diese Kinder, die dort waren oft beneidet. Der Grund meines Neides war, glaube ich heute, sie wurden umsorgt. ja dass sie liebevoll behandelt wurden und nicht wie ich, der sich wie der letzte Dreck vorkam.
Ja, so fühlte ich mich. Wie der letzte Dreck. Schon damals kamen mir Gedanken, warum mich meine Eltern nicht lieb hatten. Es wurde immer nur auf mir herum gehackt. Nicht nur, dass es meine Eltern waren, die eine sichtbare Ablehnung gegen mich hatten, dieses Gefühl vermittelte auch meine Großmutter mir gegenüber. Auch sie hatte schnell Schimpfnamen für mich.
Nie habe ich es irgendwie gelernt oder mitbekommen, dass sich jemand mal die Zeit für mich genommen hätte, um mit mir liebevoll oder zärtlich umzugehen.
Ich glaube heute sagen zu können, dass dies wahrscheinlich auch die Gründe waren, warum ich mich zu Heimkindern hingezogen fühlte. Ich verstand diese Kinder, wenn sie sagten, dass sie lieber im Heim als zu Hause wohnen würden. Mein Wunsch in mir, auch in so ein Heim zu kommen wurde groß und immer größer, je mehr Ärger ich zu Hause bekam.
Doch diesen Wunsch erfüllten mir meine Eltern nicht. Ich glaube, dass ich viel von all dem Ärger, den ich im Laufe meiner Kindheit machte, nur gemacht habe, um von meinen Eltern fort zu kommen. Denn so wenig Liebe wie ich bekommen habe, hätte ich auch kein Zuhause gebraucht. Das bisschen Liebe hätte man mir auch in einem Heim geben können. Denn nichts bleibt eben nichts.
Die Art wie manche Kinder in den Heimen in unserem Ort behandelt worden sind, war mehr, als ich je in meinem Elternhaus erhalten habe.
Im Jahre 1964 wurde ich eingeschult. Eine, wie viele sagen ,besondere Sache im Leben eines Menschen. Ist dies wirklich so?
Ich habe diesen Tag erlebt wie jeden anderen. Man geht irgendwo hin und benimmt oder verhält sich so, dass man nicht auffällt. Ein Tag, nicht schöner oder schlechter wie ein anderer. Was ist oder soll da besonderes dran sein? Ja es beginnt ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Doch was ist dieser Abschnitt? Werde ich jetzt Erwachsen? Bin ich jetzt ein anderer Mensch? Oder was passiert mit mir?
Diese Fragen konnten, oder wollten mir keiner erklären. Es ist halt so. Das ist eine den Erwachsenen typische Antwort. Immer wenn die Erwachsenen nicht weiter wissen, kommt die Antwort: Das ist halt so!
Ist es denn so? Oder muss der Mensch diesen Tag als etwas Besonderes ansehen? muss er sich vorstellen: So, dieser Tag ist etwas Besonderes.
Ich habe in der Zwischenzeit selber Kinder und sagte Ihnen bei der Einschulung: Heute beginnt der Ernst des Lebens. Warum kam die Frage der Kinder nach dem Ernst des Lebens? Tja jetzt war ich als Vater gefordert. Warum? Warum?
Der Ernst des Lebens. Ja ich glaube wenn man
mir damals gesagt hätte: Heute beginnt der Ernst des Lebens. Ich glaube dann hätte ich andere Fragen gestellt. Und wahrscheinlich hätten dann meine Eltern nicht antworten können, dass ist halt so.
Manche Dinge die die Eltern den Kindern sagen, sind sinnlos. Aber nur, damit man die Antwort, es ist halt so, geben kann.
Liegt es an den Generationen, oder an etwas anderem? Heute, so war es jedenfalls bei mir, habe ich mir überlegt, was sage ich meinem Kind, wenn es eingeschult wird. Wir machen uns Gedanken. Ist dies Klug?
Was ist klug oder unklug? Ich bemerke heute wieder wie damals, man fragt viel. Wie ein Kind. Bin ich Heute noch ein Kind?
Meine Antwort lautet ja. Doch warum bin ich heute noch ein Kind?
Weil ich keine schöne Jugend hatte? Weil ich nicht die Möglichkeit hatte Kind zu sein? Immer wieder wurde mir gesagt, benimm dich endlich wie ein
Erwachsener. Durfte ich von meinen Eltern aus kein Kind sein? War es Ihnen peinlich ein Kind zu haben?
Man wird mir sagen, wenn man diese Zeilen liest, frage deine Eltern. Wie gerne würde ich dies tun. Und doch kann ich nicht. Warum werden sie fragen? Na ja. Zum einen habe ich meine Eltern über meine Vergangenheit Fragen gestellt. Seit dem reden sie nicht mehr mit mir. Und zum anderen hat man vielleicht Angst, etwas zu erfahren, was einem erschrecken oder verletzten kann.
In unserem Leben wird immer wieder von einer Angst gesprochen. muss man denn immer in Angst leben? Beherrscht unser Leben die Angst?
Angst, und nun kommt's, was ist das? Tja, nun müsste man Psychiater sein. Der würde wie aus der Pistole geschossen eine Antwort darauf wissen.
Gibt es ein Leben ohne Angst?
Nein und noch mal nein!
Ohne Angst kein Leben.
Die Angst prägt unser Leben. Den einen mehr, den anderen weniger. Angst wird in der Jugend geprägt.
Habe ich vielleicht deshalb so viel Angst?
Habe ich in meiner Jugend zuviel Angst erlebt?
Das Schlüsselwort für ein Leben, ist die Jugend. Nimm einem Menschen die Jugend und du nimmst ihm alles. Auch den Mut mit der Angst zu leben. Man braucht in einem gewissen Rahmen seine Freiheit in der Jugend, um sorgloser zu Leben und somit angstfreier zu Leben. Jeder muss die Chance haben, seine Jugend so zu erleben, wie es für ihn richtig ist. Doch schon in der Jugend kommen Vorschriften, Befehle und Panikmache an die Jugendlichen heran. muss dies so sein? Oder kann man Kinder und Jugendliche anders, das heißt Sorgenfreier und Angstfreier erziehen? Haben diese Menschen später in Ihrem Leben weniger Probleme? Weniger Angst?
Immer wieder kommt man auf die Jugend zurück.
Es scheint also nicht allzu falsch zu sein, wenn Psychiater sagen, es liegt in der Jugend verborgen, wenn ein Erwachsener Probleme mit sich und der Umwelt hat. Irgendetwas Wahres muss also dran sein.
Viele würden sagen, ich glaube der, der das geschrieben hat, soll erst einmal zum Psychiater gehen. Ist nicht unbedingt verkehrt. Doch was ist normal und unnormal?
Sind sie Normal? Bin ich normal? Was ist normal?
Über das Leben an sich nachzudenken, ist ein Problem für sich. Der, der über das Leben nicht nachdenkt, der hat auch keine Probleme. Denn er hat nicht die Möglichkeit sich Probleme zu bereiten. Denn wer nachdenkt findet Probleme.
Nun gut. Der Ernst des Lebens hat also begonnen. Nehmen wir das so hin.
Man geht am Morgen zur Schule. Am Mittag geht man nach Hause, haut sich den Wams voll, erledigt vielleicht noch seine Hausaufgaben, um am Nachmittag irgendetwas zu unternehmen. Tja, was
habe ich unternommen. Ach halt. Ich habe erst einmal mitgeholfen die Wohnung sauber zu machen, dann musste die Straße gefegt werden und dann sollte man noch Holz hacken, damit man es im Winter warm hat. So, der Tag war zu ende.
Dies war nicht jeden Tag so. Nein. Ich habe auch ab und zu eine freie Zeit gehabt. Ich bin dann immer sehr viel in die Wälder gegangen. Die Wälder strahlen eine Ruhe aus. Eine Sorglose Ruhe. Man lauscht den Stimmen die im Wald vorhanden sind.
Es gibt viele Stimmen im Wald. Vögel die in unterschiedlichen Lauten und Arten zwitschern. Dort raschelt es. Da knackst ein Ast. Warum ist dieser Ast gebrochen? Sind noch andere Menschen im Wald? Oder streift ein größeres Tier durch den Wald? Wenn ja, was für eins? Ich folge solchen lauten Stimmen und Geräuschen. Angst kenne ich im Wald nicht. Er gibt mir die Geborgenheit, die ich zu Hause nicht habe.
Der Wald ist mein Vater und meine Mutter die mich verstehen.
Ich habe mich oft mit dem Wald unterhalten. Er hat nie gesagt, sei still ich habe jetzt keine Zeit. Nein, er war immer für mich da. Er hat mich verstanden. Immer wenn ich ein Problem hatte, das für mich nicht zu bewältigen war, bin ich in den Wald gegangen und habe ihm diese Sorgen und Probleme erzählt. Er hat mir immer in aller Stille und Ruhe zugehört. Die Probleme waren hinterher nicht weg. Aber man fühlte sich leichter, befreiter von seinen Sorgen.
Vielen Dank für das Lesen dieser Probe, sie sind am Ende der Leseprobe angelangt.
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