„Hey, wo hast du denn diesen tollen Tisch her?“ Roland grölte durch die Wohnung zu seiner Freundin. Er und seine Kumpels haben sich bei Isabelle eingefunden, um mal mit den anderen Mädchen einen drauf zu machen. Doch dieser Tisch weckte seine Aufmerksamkeit.
„Den habe ich hier bei einem Antiquitätenhändler gefunden. Mal abgesehen, dass er mir von der Form und den eingeschnitzten Ornamenten besonders gefallen hat, soll man mit ihm auch Geister beschwören können.“ Isabelle war freudig erregt. „Und du meinst man kann damit wirklich Geister heraufbeschwören?“ fragte Roland ungläubig.
„Ich weiß es nicht, aber der Verkäufer hat gesagt, die Leute, von denen der Tisch ist, hätten es schon geschafft. Aber er riet mir davon ab, da es diesen Leuten angeblich nicht bekommen sein soll.“ Ihre Augen glänzten beim Anblick des Tisches. Sie hatte sich in diesen kleinen Tisch vernarrt.
„Was aber, wenn wir dies einfach mal probieren? Was soll denn schon geschehen? Schließlich
kennen wir uns ja nicht damit aus. Aber einfach so mal zum Gag?“ Die anderen die herumstanden jubelten dazu. Auch sie hatten Lust, einfach mal aus Gaudi so eine Geisterbeschwörung zu machen.
Isabelle war skeptisch: „Was, wenn uns auch ein Unglück geschehen sollte, wie den Leuten, denen das Tischchen zuvor gehörte?“
„Ach was, was soll denn schon geschehen? Meinst du irgend so ein Geist könnte dann erscheinen, der uns alle auffrisst?“ Karl meldete sich zu Wort. „Ich jedenfalls glaube nicht an Geister und Gespenster. Aber lasst es uns doch spaßeshalber einfach probieren. Widerwillig gab Isabelle nach. Sie hatte kein gutes Gefühl. Doch die anderen redeten so stark auf sie ein, so ohne Vernunft, ihr gingen die guten Argumente dagegen aus. Und auf der anderen Seite, stimmte es schon, sie kannte sich mit den genauen Regeln ebenso wenig aus, wie all die anderen, also konnte im Grunde nichts passieren.
Roland nahm den Tisch, stellte ihn mitten in den Raum, und die anderen schnappten sich jeder einen Stuhl und stellten ihn drum herum.
Dann wurde eine Kerze auf den Tisch gestellt, das Licht im Zimmer ausgemacht und jeder nahm auf einem der Stühle platz. Die meisten schmunzelten in sich hinein, denn einige empfanden dies als einen Scherz. Doch war es ein Scherz, die Geister zu rufen, mit ihnen Unfug zu treiben? Keiner, außer Isabelle, glaubte daran, Geister herbeirufen zu können. Wie genau sollte es auch funktionieren?
Die Kerze flackerte auf dem Tisch und die eingeritzten Symbole die mit einer goldenen Farbe ausgelegt waren schimmerten geheimnisvoll. Die Wirkung war phänomenal. Sie hoben sich im Schein der Kerze regelrecht ab. Ja gerade so, als wollten sie den Tisch verlassen um oberhalb zu schweben. Die Symbole selber waren für die hier Anwesenden unbekannt. Keiner hatte auch nur etwas Ähnliches je im Leben gesehen. Jeder besah sich die einzelnen Symbole vor seinem Platz und versuchte zu deuten, was sie darzustellen versuchten. dass all diese Symbole im Grunde nur einem Zweck dienten, wusste keiner hier im Raum.
Sie flößten den Mädels ein komisches Gefühl ein. Während die Jungs sich über die Symbole und die
Mädels lustig machten. Sie gackerten wie eine Horde Hühner, denen man gerade das Futter zugeworfen hatte.
Roland war Feuer und Flamme. „Wir reichen uns die Hände.“ Er reichte seine Hände dem linken und dem rechten Nachbar, die anderen taten ihm gleich. Es wurde ruhig im Raum. Alle schauten nur noch auf Roland, der die Augen verdrehte und anfing eine komische Melodie zu summen. Dadurch erzeugte er bei den anderen, Gelächter. Alle hielten dieses Séance für einen Witz.
Noch immer hegte Isabelle Zweifel. „lasst uns lieber damit aufhören.“ Rief sie in den Raum und ließ ihre Nachbarn los.
„Nicht die Kette unterbrechen, sonst verliere ich den Kontakt zu den Geistern“ schrie Roland in den Raum. Ohne weiter zu überlegen, ergriffen von der Stimme ihres Freundes packte sie schnell wieder die anderen Hände.
Dann warf Roland den Kopf zurück und rief etwas zu lautstark für die anderen, „Geister, die ihr hier im Raum seid, erhöret mich. Ich rufe euch im
Namen derer, die hier an diesem Tisch sitzen. Nehmt Kontakt mit uns auf.“ Stille folgte nach diesen Worten. Keiner in diesem Raum wagte zu atmen. Alle waren gespannt wie ein Bogen, ob und wenn ja, was passieren mochte.
Roland zitterte am ganzen Körper. Allerdings glaubten alle, er würde Quatsch machen. „Ja.......Ja...... Ich höre dich.“ Rolands Stimme wirkte gequält. Die anderen starrten ihn an. War dies nun Blödsinn oder ernst? Keiner vermochte es genau zu sagen.
Während die anderen mit Spannung verharrten, was da weiter passieren würde, bekam Isabelle panische Angst. Ihr Körper wollte weg, selbst ihr Verstand sagte ihr, sie müsse diese Sitzung unterbrechen, sonst würde ein Unglück passieren. Doch so sehr sie sich auch bemühte, die Hände von ihren Nachbarn loszureißen, die anderen hielten sie fest, ob bewusst oder unbewusst sie wusste es nicht.
Alle starrten gebannt auf Roland, der seinen Kopf immer wieder hin und her warf und undefinierbare Worte von sich gab. Hin und wieder hörte man
Wortfetzen, die verständlich waren, aber das meiste war nur Gestammel. So ging dies eine Weile, als Roland mit einem mal nach vorne sackte und die Hände seiner Nachbarn losließ. In diesem Moment schrie Isabelle auf, sprang vom Stuhl auf, da sich alle losgelassen hatten und rannte schnell zu ihrem Freund. Sie fasste seinen Kopf und hob ihn vorsichtig an. In diesem Moment kam schallendes Gelächter aus Rolands Mund. Er konnte sich nicht beherrschen, als er Isabelles Gesichtsausdruck sah. Er zeigte auf ihr Gesicht und lachte, die anderen konnten nicht anders und mussten mit lachen.
„Ich kann daran nichts Komisches finden.“ Schrie Isabelle die anderen an. Sie war den Tränen nah. Doch keiner hörte auf ihre Worte sondern alle lachten weiter. Wutentbrannt rannte sie aus dem Zimmer, begab sich ins Schlafzimmer und warf sich heulend aufs Bett.
Betretene Stille herrschte bei den anderen. Jeder wusste in diesem Moment einen Fehler begangen zu haben. dass dieser Abend so ausgehen sollte, das hatte keiner gewollt.
„Ich glaube der Abend ist gelaufen.“ Roland wirkte zerknirscht. er hatte wohl die größte Dummheit gemacht.
„Warum müsst ihr Jungs auch gleich immer alles übertreiben. Ihr könnt ja nicht einmal einen Abend normal sein.“ Jessica war enttäuscht. Denn sie hatte sich so auf diesen Abend gefreut. Sie wollten alle zum Tanzen in die Disko gehen. Ihr juckte es in den Beinen, sich mal wieder so richtig auszutoben. Und dies war durch einen blöden Unfug mit einem mal vorbei. Sicher war auch ihr klar, hätte sie wie Isabelle etwas gegen diese Sitzung gesagt, sie hätte wahrscheinlich nicht stattgefunden und der Streit wäre nicht entstanden.
Roland räumte den Tisch weg, während die anderen die Stühle versorgten, dann machten es sich die anderen im Wohnzimmer bequem, und Roland versuchte im Schlafzimmer Isabelle zu beruhigen. Doch sie hatte von diesem Abend die Schnauze gestrichen voll und wollte heute nicht mehr herauskommen. Sollten sich die anderen doch im Wohnzimmer oder sonst wo vergnügen. Sie wollte heute Abend nur noch ihre Ruhe haben.
Und dies machte sie ihrem Roland auch deutlich klar.
Roland begab sich wieder zu den anderen, die ihn mit den Worten: „Na, alles wieder klar?“ empfingen.
„Nichts ist klar. Sie ist stinksauer und will keinen mehr heute Abend sehen.“
„Hat sie sich im Schlafzimmer verbarrikadiert?“ Einer der Jungs versuchte einen Witz zu reißen.
„Ha, ha, ha.“ gaben ihm die anderen zur Antwort. Er hielt schnell seinen Mund.
Einer schnappte sich die Fernbedienung vom Fernseher, schaltete diesen ein und meinte lapidar: „Mal wieder ein gemütlicher Fernsehabend. Ist doch auch mal was Feines.“
„Hört jetzt mit den blöden Witzen auf“ schrie Roland ihn an.
„Junge, das war kein Witz, sondern eine Tatsache. Mal abgesehen davon, was wir so alles
an Geld heute einsparen. Ich finde das nicht schlimm. Und sollte ich noch einmal einen Witz reißen, werde ich ein Schild an meinen Bauch hängen, auf dem geschrieben steht, dies ist ein Witz. Mann, bist du jetzt nervig.“ Er warf sich auf das Sofa, dass die Federn regelrecht knirschten. „Und letztendlich hast du selber Schuld, wer kam denn auf die blöde Idee mit dieser Sitzung?“
Es wurde still im Raum, nur der Fernseher gab Töne von sich. Alle schauten gelangweilt, auf die Mattscheibe. Jeder machte es sich bequem, die Mädchen setzten sich zu ihren Jungs, nur Roland saß alleine da. Karl hatte die Fernbedienung des Fernsehers in der Hand, schaltete von einem Sender zum anderen. Doch alle Sender brachten nichts Gescheites. Doch mit einem Mal, gab es einen lauten Knacks. Alle fuhren erschreckt hoch und sahen sich im Raum um. Doch es war nichts zu erkennen, geschweige denn klar zu definieren, woher dieses Geräusch kam. Roland der sich in diesem Moment unsicher war, ob dieses Geräusch nicht aus dem Schlafzimmer kam, sprang auf und lief eilends zu Isabelle. Vorsichtig öffnete er die Tür, und lugte herein. Er sah im diffusen Licht, welches von draußen durch die Straßenlaternen
herein leuchtete, wie Isabelle völlig ruhig auf dem Bett lag und schlief. Nein von hier kam das Geräusch nicht.
Er begab sich wieder zu den anderen, die ihn fragend anblickten, doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein, Isabelle schläft. Von dort kam dieser Krach nicht. Aber was war es dann?“ Er grübelte und sah sich im Raum um.
Richard, kam auf die grandiose Idee: „Sicher war es nur das Gebälk in diesem Haus. Die Balken haben immer wieder die dumme Angewohnheit zu schaffen. Und wahrscheinlich hat sich so ein dummer Balken wieder einmal gedreht.“
Vielen Dank für das Lesen dieser Probe, sie sind am Ende der Leseprobe angelangt.
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