Nein!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein Markerschütternder Schrei gellte durch die Halle des Schlosses. Die sechs Männer, die in der Zwischenzeit versuchten eine Mahlzeit zu sich im Speisesaal zu nehmen, schreckten hoch.
Dieser Schrei ging ihnen durch Mark und Bein. Doch keiner vermochte zu sagen, woher dieser Schrei, der zwanzigfach und mehr in der Halle von den Wänden zurückgeworfen wurde, kam.
Die Blicke der Männer waren alle auf die Tür, welche zur Eingangshalle führte gerichtet. Bis auf einer, der sah auf einen leeren Stuhl, überlegt kurz, um dann die Frage "Wo ist er?" zu stellen.
Langsam wendeten alle ihren Blick zum verlassenen Stuhl, der noch so dastand, als sie den Raum betreten hatten.
"War er denn schon da?" einer der aus der Crew warf diese Frage in den Raum, und traf damit den Kern der Sache.
"Er war doch noch gar nicht hier unten. Sein Teller
ist doch auch noch unberührt." Der dritte im Bunde meldete sich zu Wort.
Keiner der hier anwesenden war sich dessen so sicher, ob er nicht doch schon da gewesen war, oder nicht. Keiner vermochte nach diesem Schrei genau zu sagen, wann sie ihn das letzte Mal gesehen hatten.
Jeder sah dem anderen ins Gesicht und jeder konnte beim anderen feststellen, wie kreidebleich ein jeder war. Der Schrei und seine Wirkung ließ noch nicht nach und jeder hatte den Klang dieser Stimme noch immer im Ohr, als ob der Schrei noch immer durch das Gemäuer wandern würde, wie ein Gespenst, welches keine Ruhe findet.
"Verdammt," wieder meldete sich einer zu Wort, "Wo zum Henker ist er?"
Ein Jeder warf einen Blick in die Runde. Doch noch immer konnte keiner sein Erscheinungsbild erkennen. Nein, dessen waren sich alle Sicher, er war nicht anwesend gewesen. Und keiner wusste wo er war.
Langsam stand einer der Männer auf, und mit schweren Schritten ging er auf die Eingangshalle zu. "Was ist, wollt ihr eure Ärsche nicht aufraffen und nach ihm suchen?" Langsam ging er weiter, nicht jedoch, um sich noch einmal vor der Tür umzudrehen, um zu schauen, ob ihm die anderen folgten.
"Wer" einer der Männer, der ebenfalls aufgestanden war, stotterte vor sich hin. "Wer, sagt, sagt, das, das er, er, es, es"
"Verdammt, sammle deine Worte und bring sie endlich über die Lippen." Ein anderer stand auf und ging mit eiligen Schritten zur Tür. "Sag es klar und deutlich, wer sagt denn, dass dieser Schrei von ihm kam? Stimmt es oder hab ich recht."
Der stotternde nickte nur eifrig mit dem Kopf, so dass die anderen Ernsthaft die Gefahr sahen, er würde vor lauter nicken, seinen Hals ausrenken.
Die Stimmung lockerte sich langsam wieder und begab sich zum Normalpunkt. Alle standen in der Zwischenzeit in der Eingangshalle, als wieder dieser Markerschütternde Schrei durch die
Gemäuer drang. Reflexartig griffen sich alle an die Ohren, in der Hoffnung, dadurch diesem Schrei aus dem Weg zu gehen. Doch der Schrei drang nicht nur an ihre Ohren, sondern fraß sich wie ein Holzwurm in ihre Gehirne.
Der Nachhall des Schreis, wollte und wollte nicht aufhören. Und je mehr sie sich die Ohren zupressten um so lauter erschien ihnen der Schrei zu werden.
Als mit einem Male der Schrei abrupt abriss.
Langsam entfernte jeder seine Handflächen von den Ohren, allerdings immer wieder darauf bedacht sofort, falls dieser Schrei wieder kommen sollte, sich die Hände wieder daran zu pressen.
Doch es blieb vorerst still. Beängstigend still. Keiner wagt auch nur zu atmen. In diesem Moment hätte man eine Stecknadel fallen hören können, die wie ein Kanonenschlag auf dem hölzernen Fußboden aufschlagen würde.
"Los! Ihr drei durchsucht den Westflügel und wir nehmen den Ostflügel.“ Einer der Sechs, ein
stämmiger Junge, dessen aussehen selbst Schwarzenegger blass werden ließ, deren Hosen im Gegensatz zu den anderen aber ebenso voll war, führte sich als Chef auf, in dem er die Befehlsgewalt an sich riss.
Doch die anderen überlegten nicht lange und rannten jeder in den besagten Flügel.
Oben angekommen, folgte die Westgruppe dem Gang und hinter jede Tür wurde mit allem Eifer nachgeschaut und überprüft, ob er dahinter sein könnte. Doch alle Zimmer wiesen immer wieder die gleichen Spuren auf. Voller Spinnweben, gerade so, als wenn dieses Haus schon seit Jahrhunderten leer stehen würde, was es ja auch schließlich getan hat.
Ein Zimmer nach dem anderen erwies sich als Fehlschlag. In keinem der Zimmer, war auch nur der geringste Hinweis darauf, dass er sich darin aufgehalten hatte.
Der Ostgruppe ging es nicht anders. Auch sie durchsuchten alle Zimmer, konnten außer Spinnweben, Spinnen und hie und da eine fast
verhungerte Maus nichts finden.
Jede Gruppe kam am Ende an eine Wendeltreppe, die sie alle langsam bestiegen.
Oben angekommen, sahen sie schon von weitem die andere Gruppe. Langsam kamen sie aufeinander zu. Es gab weder rechts noch links eine Tür, und so folgten sie lediglich dem Gang auf die andere Gruppe zu.
In der Mitte, als sie auf einander trafen, war links von ihnen eine hölzerne Tür. Beim näheren hinsehen konnten sie alle erkennen, sie war aus massivster Eiche gezimmert.
Als der selbsternannte Anführer seine Hand langsam nach vorne streckte, um nach der Türklinke zu greifen, durchzog in diesem Moment wieder ein Schrei das gesamte Gemäuer. Diesmal empfanden die Männer ihn noch schlimmer als die beiden ersten male zuvor. Er war nicht nur lauter, sondern auch durchdringender als die Male zuvor.
Das sie sich die Ohren wieder zuhielten, war mehr ein Reflex, als das es was nützen würde. Nach
mehreren Minuten verhallte der Schrei in den Gemäuern, nicht ohne, dass er in ihren Köpfen weiter zu hören war.
Langsam griff vorher besagter wieder nach der Klinke und drücke sie behutsam nach unten. Alle Männer zitterten. Sie wussten nicht was sich hinter dieser Tür abspielen würde. Nie im Traum konnten sie sich das ausmahlen, was sie sehen mussten, als sie die Tür mit einem gewaltigen Stoß aufstießen.
Stefan Raab, ihr Boss, Freund und Gefährte, hing mit nacktem Oberkörper und nackten Füßen kopfüber von der Decke herunter. Das Seil, mit dem er an den Füßen aufgehängt war und mit dem er an der Decke hing, hätte einem LKW standgehalten.
Sein Gesicht war schmerzverzehrt, er wirkte, als wenn man ihm die Haut bei lebendigem Leibe herunterreißen würde.
Neben ihm stand Rufus Kent. Er war ein Schriftsteller, dessen Gesichtszüge nichts Natürliches mehr an sich hatten. In der linken
Hand hielt er eine Feder und wieder beugte er sich nach unten, sah Stefan Raab in die Augen und fragte wieder seine schon zum x-ten male gestellte Frage: "Darf ich jetzt in Deine Sendung, damit Du meine Bücher präsentierst?"
In diesem Moment grinste er über alle Backen und weiter: "Oder soll ich wieder mit der Feder deine Füße kitzeln?"